KfH-Stiftung Präventivmedizin erhält Studienförderung

: Die KfH-Stiftung Präventivmedizin erhält eine Förderung in Höhe von voraussichtlich rund 2,2 Millionen Euro vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses für die eingereichte Studie „MinDial – Minimierung des Dialyserisikos“. 

Die KfH-Stiftung Präventivmedizin mit ihrer Koordinatorin Fr. Prof. Dr. med. Cornelia Blume im Verbund mit dem KfH-Leiter und Nephrologen Prof. Dr. med. Markus Hollenbeck (Knappschaftsklinik Bottrop rsp. KfH Bottrop) und den Knappschaftskliniken sowie der klinischen Epidemiologie an der UK Essen und der Biometrie an der UK Freiburg hatte im Jahr 2020 allen Grund zur Freude: Sie erhält eine Förderung in Höhe von voraussichtlich rund 2,2 Millionen Euro vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses für die eingereichte Studie „MinDial – Minimierung des Dialyserisikos“. Zielgruppe  sind stationär behandelte Patientinnen und Patienten, die eine bereits bekannte oder neu festgestellte chronische Nierenfunktionsstörung aufweisen und vor ihrem Krankenhausaufenthalt nicht in einer entsprechenden Facharztbehandlung waren. Das Projekt wird nach Abflauen der Coronakrise voraussichtlich im Herbst 2021 gestartet und dauert bis 2025.

Basierend auf den routinemäßig erhobenen Daten berechnen die Forschenden das geschätzte Fünf-Jahres-Risiko für ein langfristiges Nierenversagen mit dem Erfordernis einer Nierenersatztherapie. Dieser Risiko-Score wurde bereits in einer kanadischen Patientengruppe erfolgreich eingesetzt und beinhaltet Alter, Geschlecht und aktuelle geschätzte Nierenfunktion der Patienten. Jetzt wird er anhand einer Datenbank deutscher Nierenpatienten evaluiert. Der Risiko-Wert wird zu einer individuellen Beurteilung des ambulanten Behandlungsbedarfs nach Ende des Krankenhausaufenthaltes herangezogen.

Die Studie testet, ob ein zielgerechtes Entlassmanagement mit fester Vereinbarung eines nephrologisch-fachärztlichen Vorstellungstermins bei Patienten mit einem hohen Risiko für den Eintritt einer Dialysebedürftigkeit in den nächsten fünf Jahren sinnvoll ist.

Im Projekt werden positiv gescreente Patienten in den Knappschaftskliniken an vier Standorten* in zwei Gruppen eingeteilt: eine Gruppe mit Facharzt-Termin, eine unter den Gegebenheiten einer herkömmlichen Entlassung. Der Wert dieser Versorgungsmaßnahme wird anschließend nach medizinischen und gesundheitsökonomischen Kriterien beurteilt. Haben solche Risikopatienten für das Organ Niere unter fachärztlicher Betreuung einen besseren klinischen Verlauf und werden unter Umständen später dialysepflichtig? Schnell und zielgerichtet könnte so künftig möglicherweise eine fach- und bedarfsgerechte ambulante Versorgung regelhaft eingeleitet werden, um so das Risiko des langfristigen Nierenversagens in der Allgemeinbevölkerung zumindest abzusenken. Im Erfolgsfall könnte diese neue Versorgungsform flächendeckend in Krankenhäusern implementiert werden.  

Die Konsortialführung liegt in den Händen der KfH-Stiftung Präventivmedizin. An Durchführung und Auswertung maßgelblich beteiligt sind – neben den genannten Kliniken* und der Klinik für Nephrologie im Knappschaftskrankenhaus Bottrop GmbH – die IT-Abteilung der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See, das Institut für Medizinische Biometrie und Statistik am Universitätsklinikum Freiburg und das Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen.

*Knappschaftskrankenhaus Bottrop GmbH / Knappschaftskrankenhaus Bergmannsheil und Kinderklinik Buer, Gelsenkirchen / Knappschaftskrankenhaus Dortmund, Klinikum Westfalen / Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Klinikum Vest

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