Liefer­eng­pässe bei Throm­bo­lytika

: Der Einsatz von Thrombolytika zur Wiedereröffnung verschlossener Katheter ist unverzichtbar, derzeit ist die Nephrologie jedoch von problematischen Lieferengpässen betroffen.

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Nachdem bereits Urokinase (Medac) aus dem Handel genommen wurde, informierte die Firma Boehringer Ingelheim Ende April über eine bevorstehende Lieferunterbrechung bei Actilyse cathflo 2mg im Zeitraum ab Mitte Juni 2022 bis voraussichtlich Dezember 2023.

Eine verfügbare Alternative ist SYNER-Kinase. Das BfArM hat dafür als Ausnahme von den Zulassungsunterlagen nach § 22, 24, 25 AMG die Anwendung von SYNER-Kinase in der ambulanten Therapie bei Dialysepatienten zur Wiedereröffnung verschlossener Katheter unter Berücksichtigung der genannten Maßnahmen zugelassen. Die Ausnahmegenehmigung ist befristet bis zum 31.12.2023

Doch: Aufgrund des enormen Auftragsaufkommens in den letzten Wochen, vor allem Anfang Juli, ist auch hier ein Lieferengpass eingetreten.

SYNER-Kinase ab Kalenderwoche 33 wieder lieferbar (kontingentiert)!

Das Unternehmen informierte:

„Stand heute können wir davon ausgehen, dass die neue Ware der 100.000 I.E. ab Kalenderwoche 33 wieder lieferbar sein wird. Aufgrund der uns gemachten Erfahrungen werden wir sehr wahrscheinlich auch zukünftige Bestellungen wieder kontingentieren müssen, damit jeder Kunde zumindest einen Teil seiner bestellten Lieferung erhalten wird. Wir gehen davon aus, dass die neue Ware innerhalb kürzester Zeit vergriffen sein könnte. Die Stärken 250.000 I.E. und 500.000 I.E. sind leider erst im Oktober wieder verfügbar. Wir unternehmen alle Anstrengungen und arbeiten an Lösungen, um die Patientenversorgung möglichst schnell wiederherzustellen.“

Bestellungen können uns wie folgt zugeschickt werden:
E-Mail: sales@lyomark.com
Fax: 089 / 45 08 08 78-50

Taurolock: Möglich, aber nicht erstattungsfähig

Eine weitere Alternative ist Taurolock. Der Hersteller hat signalisiert, dass die Substanz in ausreichender Menge vorrätig ist. Allerdings handelt es sich um ein CE-gekennzeichnetes Medizinprodukt, kein Arzneimittel. Der Hersteller müsste lt. Auskunft des Bfarms erst eine Indikationserweiterung beantragen, bevor eine Sonderzulassung erteilt werden kann. Angesichts des angekündigten SYNER-Kinase-Lieferengpasses, der letztlich zu einem Versorgungsengpass der Patientinnen und Patienten führen kann, hat der DGfN-Vorstand erneut das Bfarm kontaktiert und drängt auf eine schnelle, unbürokratische Lösung.

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