Information für Geflüchtete / Інформація для біженців з України
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Eine Nierenerkrankung ist im Rahmen eines intensivmedizinischen Aufenthaltes keine ungewöhnliche Begleiterkrankung. Nicht nur, dass Patienten und Patientinnen, die intensivmedizinisch erkrankt sind, ein Nierenversagen entwickeln, umgekehrt erleiden auch überproportional viele nierenkranke Menschen aufgrund ihrer zahlreichen Komorbidität Erkrankungen, die intensivmedizinisch betreut werden müssen.
Das akute Nierenversagen (Acute Kidney Injury, abgekürzt AKI) ist dabei die häufigste Erkrankung, die Millionen von Menschen im Krankenhaus erleiden. Patienten und Patientinnen auf einer Intensivstation (ICU), die ein AKI entwickeln, haben eine deutlich erhöhte Morbidität und Mortalität, sowie eine verlängerte Aufenthaltsdauer sowohl auf der Intensivstation als auch im Krankenhaus. Dies erhöht die Kosten, vor allem, wenn sie eine Nierenersatztherapie benötigen. Im letzteren Fall steigen Morbidität und Mortalität weiter an. Um den Bedürfnissen dieser schwer erkranken Patienten und Patientinnen gerecht zu werden, ist ein multidisziplinäres Team gefordert, das die Tätigkeiten und die Expertise von Ärzten und Krankenschwestern aus verschiedenen Disziplinen insbesondere der Nephrologie und der Intensivmedizin kombiniert.
Auf vielen Intensivstationen werden schwerkranke Patienten und Patientinnen durch speziell ausgebildete Intensivmediziner und Intensivmedizinerinnen (meist internistisch und/oder anästhesistisch ausgebildet) betreut. Bisher sind nur wenige dieser Kolleginnen und Kollegen auch nephrologisch geschult. Da allerdings sowohl Diagnostik als auch Therapie bei Niereninsuffizienz oft sehr speziell sind, ist es wichtig, dass auch die Nephrologen auf den intensivmedizinischen Stationen Patienten und Patientinnen betreuen. Große Studien konnten zeigen, dass die Prognose dieser Patienten und Patientinnen durch die Mitbetreuung bzw. sogar hauptverantwortliche Betreuung von Nephrologen verbessert wird. Neben den nephrologischen Spezialaspekten bei der diagnostischen und therapeutischen Betreuung dieser Patienten und Patientinnen sollte auch der differenzierte Einsatz extrakorporaler Nierenersatzverfahren auf den Intensivstationen an die nephrologische Mitbehandlung gekoppelt werden.
Die von der DGfN gegründete „Kommission Intensivmedizin“ hat zur Aufgabe, die nephrologische Expertise innerhalb der Intensivmedizin zu stärken und die Kooperation mit den Intensivmedizinern zu intensivieren. Zusammen mit den internistischen Dachverbänden und sowie den intensivmedizinischen Verbänden soll dieser spezielle Aspekt der Versorgung nierenkranker Patienten und Patientinnen sowohl klinisch, als auch durch forschungstechnisch intensiviert werden. Die Kommission ist dabei durch Kolleginnen und Kollegen, die sowohl Nephrologen als auch Intensivmediziner sind bzw. eine Intensivstation mitbetreuen, besetzt. Neben den inhaltlichen Aspekten der medizinischen Betreuung der Patienten und Patientinnen soll auch die Fortbildung jüngerer Kolleginnen und Kollegen auf dem speziellen Faktor der nephrologischen Intensivmedizin etabliert werden.
In den letzten Jahren ist so die Anzahl der Mitglieder kontinuierlich gestiegen und die Kommission wurde um zwei Sektionen (Katstrophenmedizin und Notfallmedizin) erweitert.
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