Die Ernährungsweise nach Transplantation soll dem Schutz und Erhalt der Niere dienen.
„Keimarme Kost“  ist bei der Ernährung  zu beachten: Das körpereigene Abwehrsystem ist nach der Transplantation durch die Medikamente, die eine Abstoßung verhindern, geschwächt. Dadurch sind Sie anfälliger für Infekte – oft auch für solche, an denen Nicht-Transplantierte gar nicht erkranken. Bitte sprechen Sie hierüber auch mit Ihrem betreuenden Transplantationszentrum.

 

Mögliche versteckte Infektquellen:

Als Empfänger einer Transplantat-Niere nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein, die das Immunsystem unterdrücken, um das Transplantat nicht abzustoßen. Es kann sein, dass Sie durch Keime erkranken, die Nicht-Transplantierte gar nicht krank machen. Manche können über die Nahrung aufgenommen werde:

  • Rohe oder getrocknete Fleischprodukte können das Hepatitis E-Virus übertragen (Schwein, Wildschwein, Rotwild)
  • Rohe Lebensmittel wie z.B. Fleisch, Fisch, Rohmilch sollten vor dem Verzehr gekocht/durchgegart werden
  • Meiden Sie Speisen, in denen rohe Eier verarbeitet wurden, wie z.B. Mousse au Chocolat, Sabayone, Cremes, Softeis, Mayonnaise und daraus hergestellte Salate etc.
  • Rohes Obst: waschen oder schälen Sie Obst vor dem Verzehr bzw. geben Sie  «natürlich verpacktem» Obst (Banane, Orange) den Vorzug. Waschen Sie auch bereits vorgewaschenen abgepackten Salat aus dem Supermarkt nochmals vor dem Verzehr.
  • Seien Sie vorsichtig bei (Salat-)Buffets und offen herumstehenden Speisen, wenn Sie nicht sicher wissen, wie lange sie dort schon stehen und wie sauber sie verarbeitet wurden. Meiden Sie warmgehaltene Speisen.
  • Achten Sie besonders auf das Verfallsdatum der eingekauften Lebensmittel, wie z.B. bei Fisch und Hackfleisch.
  • Nüsse können Schimmelpilze tragen. Seien Sie vorsichtig.

 

Nahrungsmittel können den Abbau Ihrer Medikamente beinflussen:

Ihre Medikamente zur Immunsuppression werden über den Darm aufgenommen und in der Leber verstoffwechselt. Um vor einer Abstoßung des Transplantats zu schützen, muss der Wirkspiegel dieser Medikamente im Blut in einem Zielbereich möglichst konstant bleiben. Hierfür erfolgen regelmäßige Kontrollen der Wirkspiegel. Sie sollten Nahrungsmittel meiden, die den Abbau dieser Medikamente verzögern oder beschleunigen.
Auch Heilmittel / Zusatzstoffe wie z.B. Johanniskraut, die Sie möglicherweise zusätzlich zu den Ihnen verordneten Medikamenten einnehmen, können den Abbau stark beeinflussen – bitte informieren Sie sich gezielt.

Gefahr „zu niedriger Spiegel“ durch beschleunigten Abbau, z.B.:

  • z.B. Johanniskraut (Wirkstoff Hyperforin)
  • Medikamente wie z.B. Carbamazepin, Dexamethason, Rifampizin

Bitte beachten Sie, dass diese Liste nicht vollständig ist. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder Apotheker/Apothekerin.

Gefahr „zu hoher Spiegel“ durch verlangsamten Abbau, z.B.:

  • Grapefruit(-saft), Bitterorange (auch in Form von Marmelade!) (Wirkstoffe: Bergamottin, Naringin)
  • Tabletten gegen Pilzinfektionen, z.B. Ketokonazol, Flukonazol, Itrakonazol, Vorikonazol!
  • Manche Antibiotika, z.B  Clarithromycin, Chloramphenicol, Ciprofloxacin
  • Medikamente gegen Viren, sog. Proteaseinhibitoren: Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir.

Bitte beachten Sie, dass diese Liste nicht vollständig ist. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin  oder Apotheker/Apothekerin.

Gesunde Ernährung - Worauf Sie achten können:

Zusätzlich zu den obengenannten Vorsichtsmaßnahmen gelten für Sie die Ernährungsempfehlungen, die Ihrem Nierenfunktions- bzw. eGFR-Bereich entsprechen.
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