Aktuelles aus der Kommission

: Der Prävention und Früherkennung bei Nierenerkrankungen kommt ein sehr großer Stellenwert zu. Insbesondere bei Zunahme der Prävalenz der chronischen Nierenkrankheit (CKD) in Deutschland und dem damit verbundene stark zunehmende kardiovaskuläre Risiko ist eine frühe Diagnostik zur Therapie und Progressionshemmung von großer Bedeutung.

Dies betrifft insbesondere Patienten mit Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie, rheumatologischen, kardialen, hämatologischen und pulmonalen Erkrankungen, die mit einem gesteigerten Risiko für das Auftreten von Nierenerkrankungen assoziiert sind. Auch Arzneimittel Neben- und Wechselwirkungen sind häufig Ursache einer eingeschränkten Nierenfunktion.

Insbesondere aufgrund der derzeitigen Verfügbarkeit von wirksamen Therapieprinzipien wie der SGLT-2-Inhibition und neuen Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten und der damit belegten günstigen Beeinflussung des Verlaufs von Nierenerkrankungen besteht ein weiteres wichtiges Argument für die frühe Diagnostik zur Therapierbarkeit akuter und chronischer Nierenkrankheiten.

Zur Förderung der Prävention und Früherkennung von Nierenerkrankungen haben wir auf verschiedenen Ebenen Aktivitäten entwickelt:

  • auf der medizinisch-nephrologischen Ebene mit Information und Aufklärungsveranstaltungen für Ärzte, medizinisches Fachpersonal und Patienten; es wurden regional und überregional verschiedene Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen durchgeführt, u.a. Gründung von Arbeitskreisen, auch in Kooperation mit der Landesärzte- und Landesapothekerkammer.
  • auf der Ebene der interdisziplinären Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachrichtungen und Fachgesellschaften sowie Organisationen; zur Optimierung der rationellen labormedizinischen Diagnostik akuter und chronischer Nierenkrankheiten erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit der Fachgesellschaft für klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin inklusive Mitarbeit bei der Erstellung von Leitlinien als Basis für die Frühdiagnostik, wie die S3-Leitlinie „Komplizierter Harnwegsinfekt“ (in Planung mit der Deutschen Gesellschaft für Urologie, Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie, Deutschen Gesellschaft für Nephrologie) und die Vorbereitung der Neuauflage der interdisziplinären S2K-Leitlinie „Rationelle Labordiagnostik von akuten und chronischen Nierenkrankheiten“.

Des Weiteren kooperieren wir mit DANK (Deutsche Allianz nicht übertragbarer Krankheiten) zur Etablierung von strategischen Zielen für die Risiko-Reduktion, u.a. Förderung einer gesunden Ernährung als Chance für Prävention. Zur Etablierung strukturierter präventiver Interventionsprogramme bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit metabolischen Erkrankungen und Adipositas etablierten wir eine Klinik-Kooperation mit der Insel Klinik Heringsdorf, Gothensee, mit nephrologischem Fokus zur Verhinderung metabolischer Komplikationen an der Niere. Des Weiteren wurde eine Kooperation mit der Allgemeinmedizin initiiert über eine Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Allgemeinmedizin der Universitätsklinik Augsburg mit nephrologischem Fokus zur Früherkennung potentieller Risikofaktoren von Nierenerkrankungen und deren Prävention. Zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit bei nierenkranken Patienten und Optimierung der Indikation und Dosierungs-Empfehlungen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und Vermeidung von arzneimittelinduzierter Nephrotoxizität etablierten wir eine Kooperation mit der Kommission Klinische Pharmakologie.

Für die patientenorientierte Aufklärung und Unterstützung durch Informationsmaterial und Veranstaltungen kooperiert die Kommission Prävention und Früherkennung mit der Deutschen Nierenstiftung zur Stärkung der Aufklärungsarbeit.

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