Neuer Begegnungsort für Organspende in Berlin

: DANK-Mal für Organspende und Organtransplantation der Patienten-Stiftung „Aktion Niere“ des Bundesverbandes Niere (BN) e.V. wird am 20. Mai auf dem Gelände der Charité Berlin enthüllt.

Das Thema „Organspende“ ist immer wieder in der Diskussion, wenn es um den Mangel an Spenderorganen in Deutschland geht. Vergleichsweise still ist es da um die Patient:innen, bei denen eine Organtransplantation bereits erfolgreich war – ob als Lebendorganspende oder als postmortale Spende – und die sich bei ihrer Spenderin oder ihrem Spender für dieses altruistische Geschenk bedanken wollen.

Als ein Ort des Dankes ist das neue DANK-Mal der Patientenstiftung „Aktion Niere“ des Bundesverbandes Niere (BN) e.V. auf dem Gelände der Charité Berlin, Campus Virchow gedacht. Die sog. „IMPULS“-Skulptur wird am 20. Mai 2021 in Berlin im Rahmen einer Präsenzveranstaltung mit namhaften Vertreter:innen aus Politik und Medizin enthüllt.

„Organspende ist ein IMPULS: Kurz wie der Flügelschlag eines Schmetterlings berühren sich die Lebensspiralen von Spendenden und Empfangenden, greifen für einen kurzen Moment ineinander, um danach wieder in verschiedene Richtungen zu gehen und so Leben zu verändern. Ein Symbol für gelebte Solidarität der Organspenderinnen und Organspender, um schwer kranken Menschen zu helfen.“

Die Inschrift auf dem neuen DANK-Mal signalisiert, was den Initiator:innen besonders am Herzen liegt: in tiefster Verbundenheit jenen zu danken, die mit ihrer Entscheidung zur Organspende selbstlos Leben schenken, und jenen, die durch ihre Profession und ihr Engagement die Organtransplantation möglich machen.

„Organspende ist Barmherzigkeit mit anderen, sei es über eine zugelassene Lebendspende oder postmortal. Diese Solidarität ist unbezahlbar, sie sagt viel aus über die Temperatur in einer Gesellschaft“, betont Bundesernährungsministerin Julia Klöckner als Schirmfrau der BN-Patientenstiftung. Mein Dank gilt allen, die sich für die Sensibilisierung in diesem wichtigen Thema einsetzen und dafür, dass es hier vorangeht.“

Die Staatsministerin im Kanzleramt, Annette Widmann-Mauz, erklärt als Schirmfrau des Bundesverbandes Niere e.V.: „Das DANK-Mal gibt Menschen, die ein Organ gespendet haben und ihren Angehörigen eine besondere Wertschätzung. Damit wurde ein gebühren-der Ort des Danksagens an die Angehörigen der Verstorbenen, an die Lebendspender und an die Ärzte und Pflegekräfte geschaffen.“

Angeschoben und realisiert wurde das Projekt von der Patientenstiftung „Aktion Niere“ des Bundesverbandes Niere (BN) e.V. (www.aktion-niere.de) und der Selbsthilfe Lebend-Organspende Deutschland e.V. (SLOD e.V., www.slod-ev.de) mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN, www.dgfn.eu) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin (www.charite.de).

Das „DANK-Mal“ – ein Selbsthilfe-Projekt

Bereits seit 2017 arbeitet die BN-Patienten-Stiftung an der Entstehung des DANK-Mals, das nun Realität wird – in unmittelbarer Nähe des Transplantationszentrums der Charité Berlin. „Wir erhoffen uns mit der Umsetzung dieses wunderbaren Projekts öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Organspende und möchten damit einen positiven Impuls setzen“, berichtet die BN-Vorsitzende und Kuratorin des DANK-Mal, Isabelle Jordans. Ergänzend dazu betont der Stiftungsvorsitzende Peter Gilmer: „Es war an der Zeit, dem Dank für die Organspenderinnen und Organspender die Ehre einzuräumen, die ihnen gebührt“, erläutert er. „Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, dass es gerade die Selbsthilfe ist, die – unter der Mithilfe vieler Unterstützerinnen und Unterstützer – das DANK-Mal geschaffen hat.“

Als Fachgesellschaft unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie die Errichtung dieses Begegnungsortes: „Mit dem DANK-Mal für Organspende und Organtransplantation wird ein besonders schöner Ort des Nachdenkens geschaffen, der für die öffentliche Diskussion wichtig ist. Denn Organspende ist ein wichtiges gesamtgesellschaftliches Thema“, so der DGfN-Präsident Prof. Dr. Hermann Pavenstädt, Universität Münster.

Prof. Dr. Ulrich Frei, früherer Vorstand der Universitätsmedizin der Charité Berlin, der das DANK-Mal von Anfang an mitverantwortlich begleitet hat, sagt: „Die Organisation und Realisierung des DANK-Mal verlief hochprofessionell, obwohl sie zum Teil mitten in der Corona-Krise stattfand – von der Projektausschreibung bis zur Umsetzung. Ich freue mich ganz besonders, dass es nun auf dem Gelände der Charité enthüllt werden kann. Das zeichnet auch das hohe Engagement der Charité für Organspende und Transplantation aus.“

Rund 8000 Menschen stehen derzeit auf der Warteliste für eine Nierentransplantation. Die Zahl der Organspender blieb 2020 in Deutschland trotz Coronavirus-Pandemie stabil (1) – allerdings auf niedrigem Niveau: 2941 postmortale Organe konnten im zurückliegenden Jahr vermittelt werden (2019: 2995 Organe). Die meisten davon waren Nieren (1447), daneben Lebern (746, 25 Prozent), Lungen (342, 12 Prozent) und Herzen (320, 11 Prozent) (2). Die Ursachen für die geringe Organverfügbarkeit in Deutschland sieht der Bundesverband Niere e.V. hauptsächlich in strukturellen Defiziten in den Entnahmekliniken.

Die Enthüllung des DANK-Mal am 20. Mai 2021 kann ab 13 Uhr über Live-Stream verfolgt werden (Link zur Liveübertragung der Feierlichkeiten): https://www.bundesverband-niere.de/aktuelles/neuigkeiten/allgemein/neues-dank-mal-fuer-organspende-in-berlin-livestream-der-enthuellungsfeier-2956

Unter diesem Link sind auch abrufbar:

Ein Kurzvideo mit Michael Wezstein, der als Sieger aus einem Studierendenwettbewerb hervorging und die künstlerische Gestaltung des DANK-Mals übernommen hat.

Ein Kurzfilm mit den „Transplantations-Botschaftern“ für das DANK-Mal – mit Menschen, die mit einer neuen Niere leben (Lebend- oder postmortale Spende), sich in der Selbsthilfe engagieren und in diesem Film erklären, wofür sie dankbar sind und warum für sie dieser neue Ort des „Danke-Sagens“ wichtig ist.

Weitere Infos gibt es auf der Website des Bundesverbandes Niere e.V. unter www.bnev.de.

Patientenstiftung „Aktion Niere“
Die Patientenstiftung „Aktion Niere“ wurde 2012 vom Bundesverband Niere e.V. ins Leben gerufen. Das Ziel der Stiftung ist, die Lebensqualität für Menschen mit chronischem Nierenversagen und deren Angehörigen zu erforschen, zu fördern, zu unterstützen und präventiv zu wirken. Die Stiftung wird repräsentiert durch einen Stiftungsvorstand und den Stiftungsrat. Alle Mitglieder sind ausschließlich ehrenamtlich tätig.

Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN)
Die DGfN ist die medizinische Fachgesellschaft für klinische und wissenschaftliche Nephrologie. Ihre Ziele sind die Stärkung von Forschung, Fort- und Weiterbildung, die optimale Versorgung von Patienten mit Nieren- und Hochdruckkrankheiten und die Stärkung des Fachs Nephrologie. Die DGfN arbeitet eng verzahnt mit dem Bundesverband Niere e.V. zusammen.

Kontakt für Journalisten:

Patientenstiftung „Aktion Niere e.V.“
Angela Monecke

Telefon: 0171/1430877

Pressestelle der DGfN
Dr. Bettina Albers

Telefon: 03643/776423

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