Tag der Organspende: DGfN erinnert angesichts des bestehenden Organmangels an die Bedeutung der Prävention von Nierenkrankheiten
Morgen ist Tag der Organspende – und die DGfN nimmt diesen Tag zum Anlass, an die Prävention von Nierenkrankheiten zu erinnern. Denn jede Nierenkrankheit, deren Entstehung oder Fortschreiten verhindert wird, verbessert die Lebensqualität und -prognose der Betroffenen erheblich und trägt außerdem zur Entlastung der Organ-Warteliste bei. Laut Angabe der Deutschen Stiftung Organtransplantation warten derzeit rund 6.700 Patientinnen und Patienten auf eine Nierentransplantation. 2022 wurden in Deutschland insgesamt 1.966 Nieren übertragen, davon 535 nach einer Lebendspende [1].
Spenderorgane sind knapp, Betroffene müssen sich auf lange, mehrjährige Wartezeiten für eine neue Niere einstellen, auch wenn sich die Zahl der Organspender zwischen Januar und April 2023 im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt hat (311 im Vergleich zu 239 – immerhin ein erfreulicher Anstieg von 30 Prozent – und auch bei den transplantierten Nieren betrug der Anstieg 21 Prozent). Die DGfN setzt sich seit Jahren für die Organspende ein, sensibilisiert die Bevölkerung für die Wichtigkeit, die Organspendebereitschaft mit einem Organspendeausweis zu dokumentieren, und unterstützt Vorschläge für eine Nachbesserung des Transplantationsgesetzes, um Über-Kreuz-Spenden und altruistische Spenden zu ermöglichen.
Sie möchte den Tag der Organspende aber auch nutzen, um für das Thema „Niere“ und die Prävention von Nierenkrankheiten zu sensibilisieren: Am besten ist es, wenn die Notwendigkeit einer Transplantation bzw. Dialyse gar nicht erst entsteht.
„Wie überall gilt auch bei der Niere: Prävention ist die beste Medizin. Viele Nierenkrankheiten können in ihrem Fortschreiten mit Hilfe von Medikamenten und durch Lebensstilfaktoren maßgeblich verlangsamt werden, so dass über eine lange Zeit das Endstadium der Nierenerkrankung, das komplette Versagen des Organs, verhindert werden kann. Die Betroffenen gewinnen dadurch an Lebensqualität und haben auch eine bessere Prognose als Patientinnen und Patienten, die an die Dialyse müssen oder einer Nierentransplantation bedürfen“, erklärt Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke, DGfN-Pressesprecherin.
Was kann man tun, um die Nieren lange gesund zu halten? „Die Nieren bestehen aus kleinsten Gefäßknäueln, die das Blut filtern. Alles, was die Gefäße gesund hält, hält auch die Nieren fit, also Bewegung, gesunde Ernährung, Vermeiden von Übergewicht und Nichtrauchen. Besonders gefährdet für eine Nierenkrankheit sind Menschen mit Diabetes mellitus und/oder Bluthochdruck. Wer diesen Krankheiten vorbeugt oder im Krankheitsfall Blutdruck und Blutzucker gut einstellt, schützt auch die Nieren. Des Weiteren sollte von der längerfristigen Einnahme von freiverkäuflichen Schmerzmitteln (sog. NSAR) abgesehen werden, sie schädigen die Nieren.“
Daneben spielt auch die Früherkennung eine große Rolle. „Es gibt Medikamente, die den Funktionsverlust der Nieren verlangsamen können. Diese wirken aber nur, wenn die Nierenfunktion noch nicht zu weit eingeschränkt ist. Das ist meist, bevor Symptome entstehen. Deswegen ist die Überprüfung der Nierenfunktion (Blut- und Urinuntersuchung) beim Hausarzt wichtig“, erklärt Prof. Dr. Julia Weinmann-Menke.
[1] https://www.dso.de/organspende/statistiken-berichte/organtransplantation
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