Zwei Nephrologen aus Deutschland erhalten je einen der vier ERA-EDTA Awards
Heute bei der Eröffnung des europäischen Nierenkongress in Kopenhagen, dem Jahreskongress der „European Renal Association – European Dialysis and Transplant Association“ (ERA-EDTA), werden gleich zwei Nephrologen aus Deutschland mit einem der vier ERA-EDTA Awards ausgezeichnet: Der „ERA-EDTA Award for Outstanding Clinical Contributions to Nephrology“ geht an Professor Jürgen Floege, Aachen, und der „ERA-EDTA Award for Outstanding Basic Science Contributions to Nephrology“ an Professor Hans-Joachim Anders, München.
„Dass die diesjährigen europäischen Awards für die klinische Forschung sowie für die Grundlagenforschung nach Deutschland gehen, demonstriert die hohe Qualität des Fachs und Exzellenz der nephrologischen Forschung in unserem Lande“, erklärt Professor Andreas Kribben, Essen, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN). „Wir gratulieren beiden Preisträgern herzlich, deren Forschungsleistungen auch bereits durch unsere Fachgesellschaft honoriert wurden, beide sind Franz-Volhard Preisträger der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie“.
Professor Floege ist seit 1999 Direktor der Abteilung für Nephrologie und Immunologie der RWTH Aachen. Seine klinischen Forschungsinteressen umfassen sowohl immunologische Nierenkrankheiten sowie die Progression von Nierenkrankheiten und assoziierte kardiovaskuläre Störungen. Gerade im Bereich der Glomerulonephritisforschung hat er durch wegweisende Studien auch international eine hohe Reputation erworben. Seine STOP-IGAN-Studie, eine Forscher-initiierte Studie zur IgA-Nephropathie, wurde beispielsweise im international hochrenommierten „New England Journal of Medicine“ publiziert. Seine wissenschaftliche Arbeit umfasst ca. 320 Originalartikel, 180 Reviews und Editorials sowie 40 Buchkapitel. „Als Gründungsmitglied und Past-Präsident der DGfN und Mitglied im internationalen KDIGO-Leitlinienkomitee hat sich Professor Floege auch in besonderer Weise um das Fach Nephrologie verdient gemacht und führt dieses Engagement auch in seiner
jetzigen Position des President-Elect der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) weiter“, so Kribben.
Prof. Hans-Joachim Anders gilt als eine zentrale Figur der nephrologischen Grundlagenforschung in Deutschland. Er ist Leiter der Nephrologie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Standort Innenstadt. Seine Arbeitsgruppe untersucht die zellulären und molekularen Mechanismen des renalen Gewebeumbaus. Schwerpunkte sind zum einen die angeborene Immunität/“danger signaling“ sowie die renale Regeneration und Vernarbung. Derzeit untersucht er die molekulare Pathophysiologie der Kristall-Nephropathie. Prof. Anders ist Autor von mehr als 290 Publikationen, außerdem ist er Mitherausgeber des „Journal of the American Society of Nephrology“ und von “Nephrology Dialysis Transplantation” und in den Editorial Boards verschiedener anderer Fachjournals vertreten.