Stellungnahme der DGfN e.V., Berlin, 06.12.2021

Schnelle Boosterung gegen SARS-CoV-2 und anschließende Überprüfung der Serokonversion bei nephrologischen Patientinnen/Patienten ist erforderlich

Dialysepatientinnen/-patienten, nierentransplantierte Patientinnen/ Patienten sowie Patientinnen/Patienten mit nephrologischen Erkrankungen unter Immunsuppression (insbesondere unter Rituximab und Mycophenolsäure) sprechen oft nicht oder nur unzureichend auf die Impfung gegen SARS-CoV-2 an [1]. Selbst die Booster-Impfung führt nur bei einem Teil der Betroffenen zu einem Schutz gegen COVID-19 [2]. Umgekehrt sind es aber genau diese Patientengruppen, die bei Infektion mit SARS-CoV-2 schwer erkranken, die also bei Erkrankung besonders schwere Verläufe und eine hohe Sterblichkeit aufweisen [3].

Daher ist es dringend erforderlich, eine Boosterimpfung bei vorerkrankten Patientinnen und Patienten rechtzeitig sicherzustellen [4]. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie hat festgestellt, dass angesichts der akuten Verknappung von Impfstoff/Impfterminen viele Nierenpatientinnen/-patienten keine zeitnahen Termine via Hausarztpraxen/Impfzentren erhalten, da keine Priorisierung im Hinblick auf Alter und Morbidität vorgesehen ist. Die DGfN plädiert dafür, dass Nierenzentren Impfstoffkontingente erhalten und ihre Patientinnen und Patienten zügig boostern können. Das sorgt dafür, dass diese vulnerablen Menschen geschützt sind, und kann darüber hinaus die Hausarztpraxen und Impfzentren entlasten.

Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie spricht sich außerdem für die Überwachung der Serokonversion bei den oben genannten Patientengruppen aus, auch nach Boosterimpfung, und fordert die Erstattung der Kosten für eine Kontrolle der Antikörpertiter nach stattgehabter Impfung durch die Krankenkassen. Bei Nicht-Ansprechen oder niedrigen Antikörpertitern kann dann eine weitere Impfstoffgabe in Betracht gezogen werden, denn das Impfansprechen ist z.B. bei Dialysepatientinnen/-patienten höchst unterschiedlich [5].

Prof. Dr. H. Pavenstädt
Präsident der DGfN e.V.

Prof. Dr. J. C. Galle
Past-Präsident der DGfN e.V.