Akute Nierenschädigung: Deutlich erhöhtes Herzinsuffizienzrisiko nach Entlassung

: Go AS, Hsu CY, Yang J et al. Acute Kidney Injury and Risk of Heart Failure and Atherosclerotic Events. Clin JASN 2018; 13 (6): 833-41

Die akute Nierenschädigung (AKI) ist mit einer hohen Mortalität vergesellschaftet. Die vorliegende Arbeit untersuchte, ob die AKI auch mit einem erhöhten Risiko verschiedener kardiovaskulärer Ereignisse ein Jahr nach Entlassung aus dem Krankenhaus einhergeht. In der retrospektiven Analyse einer kalifornischen Kohorte wurden Patienten eingeschlossen, von denen zwischen 2006 und 2013 ein oder mehrere Kreatininuntersuchungen im Krankenhaus durchgeführt wurden. Eine AKI wurde nach den bestehenden KDIGO-Kriterien diagnostiziert. Nach Entlassung wurde die Inzidenz von Herzinsuffizienz, akutem Koronarsyndrom, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und ischämischen Schlaganfall untersucht. Anhand der elektronischen Patientendaten wurde analysiert, ob eine dieser Erkrankungen innerhalb von 365 Tagen nach Entlassung auftraten.

Unter den 146.941 hospitalisierten Patienten, bei denen Kreatinwerte vorlagen, waren 31.245 mit AKI. Im Ergebnis zeigte sich, dass diese Patienten im Jahr nach der Entlassung häufiger wegen Herzinsuffizienz oder atherosklerotischer Ereignisse hospitalisiert wurden, und zwar, nachdem im Hinblick auf Demographie, Komorbiditäten, GFR vor Hospitalisierung, Proteinurie, Herzinsuffizienz, Sepsis und Aufenthalt auf der Intensivstation adjustiert worden war. Das Risiko einer Herzinsuffizienz in Folge einer AKI war deutlich erhöht (HR 1,44), das Auftreten atherosklerotischer Ereignisse, die zur Hospitalisierung führten, nur leicht erhöht (HR 1,05). Wie die Autoren schlussfolgern, geht die AKI im Jahr nach der Entlassung mit einem erhöhten Risiko einer Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz einher.

Zurück