Analyse von Übergewicht und Adipositas in 195 Ländern über 25 Jahre

: Afshin A, Forouzanfar MH, Reitsma MB et al., GBD 2015 Obesity Collaborators. Health Effects of Overweight and Obesity in 195 Countries over 25 Years. N Engl J Med 2017; 377 (1): 13-27

In vielen Ländern gibt es heute in der Bevölkerung ein Bewusstsein, dass Adipositas ungesund ist und gefährlich sein kann. Ob dieses Bewusstsein bereits Auswirkungen auf die Situation hat, ist nicht bekannt. Daher wurden Daten von 68,5 Millionen Menschen (Kinder und Erwachsene, 1980-2015) analysiert, um die Prävalenz von Übergewichtigkeit und entsprechende Trends zu erfassen. Im Jahr 2015 waren 107,7 Millionen Kinder und 603,7 Millionen Erwachsene adipös, seit 1980 hat sich die Prävalenz in über 70 Ländern verdoppelt und steigt in den anderen Ländern ebenfalls kontinuierlich an. Obwohl insgesamt die Adipositas-Prävalenz bei Kindern niedriger ist als bei Erwachsenen, so ist aber die Zuwachsrate an adipösen Kindern in vielen Ländern größer als bei Erwachsenen. Ein hoher BMI war weltweit für vier Millionen Todesfälle verantwortlich, mehr als zwei Drittel gehen dabei auf das Konto kardiovaskulärer Erkrankungen. Bei 60% aller Todesfälle lag Übergewicht vor. Die mit einem hohen BMI einhergehende Krankheitslast hat seit 1990 zugenommen, jedoch wird diese Zuwachsrate durch den Rückgang der Rate kardiovaskulärer Todesfälle etwas abgesenkt. Zusammenfasend steigen die Prävalenz und die Krankheitslast der Adipositas weltweit rapide an, so dass die Problematik weiter im Fokus der Weltgesundheitspolitik bleiben sollte und Interventionsprogramme entwickelt, implementiert und evaluiert werden müssen.

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