Anpassung des Muskelproteinmetabolismus bei CKD-Patienten an die eiweißarme Diät

: Garibotto G, Sofia A, Parodi EL et al. Effects of Low-Protein, and Supplemented Very Low-Protein Diets, on Muscle Protein Turnover in Patients With CKD. Kidney Int Rep 2018; 3 (3): 701-10

Es gibt Studien, die zeigen, dass CKD-Patienten ihre Stickstoffbilanz aufrechterhalten können, auch wenn sie signifikant weniger Eiweiß zu sich nehmen. Wie sich der Körper an die proteinarme Diät anpasst, ist bislang ungeklärt. Die Autoren dieser Studie untersuchten den Muskelproteinumsatz mit einer Unterarmperfusionsmethode, die mit der 2H-Phenylalanin-Kinetik assoziiert war, an zwei Patientengruppen: Die eine nahm eine normale Diät zu sich (1,1 g Protein/kg, n=5), die andere eine Niedrigproteindiät (0,55 g Protein/kg, n=6). In einer zweiten Untersuchung erhielten die Niedrigproteindiät-Patienten eine noch weiter proteinreduzierte Diät (0,45 g Protein/kg), die durch die Gabe von Amino- und Ketosäuren (0,1 g/kg) ergänzt wurde. Im Vergleich zur Normaldiät kam es unter proteinarmer Diät zu einem Muskelproteinabbau von 17-40%, aber zu keiner Änderung der Muskelproteinsynthese und nur zu einem geringfügigen Gesamtkörperproteinabbau. Die Effizienz des Muskelproteinstoffwechsels war erhöht. Unter sehr proteinarmer Diät mit Supplementierung kam es zu keinem Muskelproteinabbau, aber ebenfalls zu einer höheren Effizienz des Muskelproteinstoffwechsels. Das zeigt, dass eine Anpassung des Muskelproteinmetabolismus bei CKD-Patienten an eine verminderte Proteinzufuhr durch das Recycling der Aminosäuren, die beim Muskelproteinabbau entstehen, erreicht wird.

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