Bessere kognitive Funktionen bei PD als bei HD

Störungen der kognitiven Funktion erschweren Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz, die vielfältigen medizinischen Anordnungen, Ernährungsempfehlungen und Tablettenpläne einzuhalten. Mit Beginn einer Nierenersatztherapie (RRT) bessern sich viele dieser Störungen, nach erfolgreicher Transplantation sind sie oft sogar vollständig reversibel. Die Studie verglich diesbezügliche Unterschiede bei 96 HD- und 101 PD-Patienten innerhalb des CORETH-Projekts („Choice of Renal Replacement Therapy“). Zu Beginn und ein Jahr nach Dialysebeginn erfolgten zwei validierte neurokognitive Tests für exekutive Funktionen (Trail Making Test-B) und Konzentration (d2-Revision-Test) sowie Fragen zur Lebensqualität (QoL „the self-reported Kidney Disease Quality of Life Short Form Cognitive Function-subscale“). Subgruppen wurden hinsichtlich Alter, Komorbiditäten, Bildungsstand und Beruf gebildet. Im Ergebnis zeigten sich für beide Dialyseformen Verbesserungen in den Tests nach einem Jahr. PD-Patienten hatten insgesamt die besseren Ergebnisse, sowohl zu Beginn als auch nach einem Jahr. Bei den Fragen zur QoL zeigten sich umgekehrte Ergebnisse. Gegenüber PD mussten HD-Patienten jedoch häufiger von den kognitiven Tests ausgeschlossen werden, was, wie die Autoren schreiben, zu Bias geführt und somit die Vergleichbarkeit der Gruppen limitiert haben kann.