Beta-trace-Protein (BTP) als Biomarker für die kardiovaskuläre und Gesamtmortalität

: Enko D, Meinitzer A, Scharnagl H et al. Prospective cohort studies of beta-trace protein and mortality in haemodialysis patients and patients undergoing coronary angiography. Nephrol Dial Transplant 2018 Nov; 33(11): 1984-91

Das Beta-trace-Protein (BTP) ist ein niedrigmolekulares Glykoprotein, mit dem in der Neurochirurgie Liquorfisteln nachgewiesen werden können, da es im Liquor in viel höheren Konzentrationen vorkommt als in allen anderen Körperflüssigkeiten. Zurzeit wird es weiter erforscht – und möglicherweise stellt es einen neuen endogenen Biomarker der Nierenfunktion und des kardiovaskulären Risikos dar. In der Studie wurden Daten von 2.962 Koronarangiografie-Patienten (aus der "Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health study“) sowie von 907 diabetische HD-Patienten (aus der 4D-Studie) analysiert.

Die HD-Patienten hatten mit 6,0 mg/l (4,49-7,96) deutlich höhere mediane BTP-Serumkonzentrationen und eine vierfach höhere Mortalitätsrate als die Koronarangiografie-Patienten mit 0,55 (0,44-0,67) mg/l. Nach Adjustierung von Alter, Geschlecht, kardiovaskulären Risikofaktoren und Kreatinin errechnete sich für HD-Patienten der höchsten BTP-Quartile (>7,96 mg/l) eine 1,6-fach höhere Gesamtmortalität (HR 1,62; p=0,002) als in der niedrigsten Quartile (<4,49 mg/l). Koronarangiografie-Patienten der höchsten BTP-Quartile (>0,67 mg/l) hatten gegenüber der niedrigsten Quartile (<0,44 mg/l) ein erhöhtes Gesamtmortalitätsrisiko (HR 1,23; p=0,04) und ein erhöhtes kardiovaskuläres Mortalitätsrisiko (HR 1,27; p=0,06). In beiden Kohorten war die BTP/Kreatinin-Ratio ein noch starker Prädiktor der Gesamt- sowie kardiovaskulären Mortalität als das BTP alleine.

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