Erhöhtes kardiovaskuläres Risiko durch veränderte Fibrin-Struktur bei HD-Patienten

: Schuett K, Savvaidis A, Maxeiner S et al. Clot Structure: A Potent Mortality Risk Factor in Patients on Hemodialysis. J Am Soc Nephrol 2017; 28 (5): 1622-1630

Die strukturellen Eigenschaften eines Fibrinthrombus sowie die endogene Thrombolysefähigkeit spielen eine entscheidende Rolle für das kardiovaskuläre Risiko. Die Studie untersuchte prospektiv die Bedeutung der Thrombusstruktur für die Mortalität von HD-Patienten. Mit einem turbidimetrischen Assay wurde bei 171 Patienten die Fibrinthrombusdichte ermittelt. In der Kaplan-Meier-Analyse zeigte sich, dass dichtere Thrombusstrukturen mit einer höheren Gesamt- und kardiovaskulären Mortalität assoziiert sind (p=0,004 und p=0,003). Multivariate Coxregressionsanalysen (adjustiert für Alter, Geschlecht, Diabetesstatus, Dialysedauer, Fibrinogen, CRP, Komplement C3) bestätigten dichtere Gerinnselstrukturen als unabhängigen Risikofaktor der Mortalität.

Außerdem wurde Fibrinogen von HD-Patienten und gesunden Kontrollen mit dem calciumabhängigen Anti-Fibrinogen-Antikörper (IF-1 mAb) aufgereinigt und elektronenoptisch sowie massenspektrometrisch weiter untersucht. Während das gereinigte Fibrinogen gesunder Kontrollpersonen keine weiteren posttranslationalen Modifizierungen aufwies, zeigte das Fibrinogen bei HD-Patienten sowohl Glykosylierungen als auch Guanidinylierungen. Die Fibrinfasern von HD-Patienten waren signifikant dünner als bei gesunden Probanden (63±2 nm versus 77±2 nm; p<0,001). Auch in vitro verstärkte eine Fibrinogen-Guanidinylierung im Blut gesunder Probanden die Bildung dünner Fibrinfasern, was bestätigt, dass die Faserstärke zumindest teilweise von posttranslationalen Prozessen abhängig ist.

Zurück