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Die akute Nierenschädigung (AKI) ist bei Patienten mit septischem Schock die häufigste Komplikation und sie stellt einen unabhängigen Risikofaktor für die Mortalität dar. Die Nierenersatztherapie (RRT) gehört bei den Patienten zur Standardtherapie, der optimale Zeitpunkt für den Beginn einer RRT ist jedoch umstritten. Die multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie erfasste Patienten in frühen Phasen eines septischen Schocks mit schwerem AKI (AKIN 3 / RIFLE-Stadium „Failure“) und verglich eine Patientengruppe mit frühzeitiger Dialyse (innerhalb von 12 Stunden nach Dokumentation des AKI 3) mit Patienten, die erst bei fehlender renaler Erholung nach 48 Stunden dialysiert wurden. Das RIFLE-Stadium „Failure“ beinhaltet einen Anstieg des Serumkreatinins um das Dreifache des Ausgangswertes (oder auf ≥4 mg/dl mit schnellem Anstieg von ≥0,5 mg/dl), eine Urinausscheidung <0,3 ml/kg/24 h bzw. Anurie für mindestens 12 Stunden. Insgesamt 488 Patienten konnten randomisiert werden, die Basischarakteristika in den Gruppen waren vergleichbar. Primärer Endpunkt war die 90-Tages-Mortalität.
Die Studie wurde nach der zweiten geplanten Interimsanalyse vorzeitig abgebrochen. Von 477 Patienten lagen 90-Tages-Daten vor: 58% (138/239) der Früh-RRT-Gruppe und 54% der Spät-RRT-Gruppe (128/238) waren verstorben (p=0,38), 38% (93 Patienten) hatten keine RRT erhalten. In der Spät-RRT-Gruppe war in 17% (41/238) eine notfallmäßige Dialyse notwendig geworden.
Zusammenfassend konnte die Studie keinen Vorteil für einen frühen oder späten Beginn der Nierenersatztherapie bei Patienten mit septischem Schock und AKI (im RIFLE-Stadium 3) zeigen.
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