Kein Benefit durch ACE-Hemmer und Statine bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes

: Marcovecchio ML, Chiesa ST, Bond S et al. ACE Inhibitors and Statins in Adolescents with Type 1 Diabetes. N Engl J Med 2017; 377 (18): 1733-45

Während der Pubertät kommt es bei Typ-1-Diabetikern häufig zur Entwicklung einer Albuminurie, was langfristig einen Risikofaktor für renale und kardiovaskuläre Erkrankungen darstellt. In der Studie wurde untersucht, ob diese Jugendlichen von einer Therapie mit ACE-Hemmern und Statinen profitieren. Von 4.407 gescreenten adoleszenten Typ-1-Diabetikern (10-16 Jahre) hatten 1.287 eine erhöhte Albumin-Kreatinin-Ratio. 443 Patienten erhielten randomisiert und placebokontrolliert eine Therapie mit ACE-Hemmer und/oder Statin. Primärer Endpunkt war die Albuminausscheidung (Albumin-Kreatinin-Ratio in drei Morgenurinproben alle sechs Monate), die Nachbeobachtungszeit lief zwei bis drei Jahre.
Im Ergebnis zeigten sich keine Unterschiede bei Therapie mit ACE-Hemmer oder Statin allein sowie bei deren Kombination. Bei den sekundären Endpunkten war zwar unter ACE-Hemmern eine geringere Mikroalbuminurie-Entwicklung zu verzeichnen (HR 0,57), was im Kontext des negativen primären Endpunktes und der geplanten statistischen Analyse jedoch statistisch als nicht signifikant bewertet wurde. Eine Statintherapie resultierte in einer signifikanten Absenkung der Triglyzeride, des Gesamtcholesterins, der LDL-Werte, der Non-HDL-Werte sowie der Apolipoprotein-B/Apolipoprotein-A1-Ratio. Keines der Medikamente hatte jedoch einen Effekt auf die untersuchten Marker des kardiovaskulären Risikos (Intima-Media-Dicke der A. carotis, CrP und ADMA/asymmetrisches Dimethylarginin), noch auf die eGFR und die Progression einer Retinopathie. Die Therapieadhärenz lag bei 75%, Nebenwirkungen waren in allen Gruppen ähnlich.

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