Kontrollbiopsien bei dnDSA-positiven Transplantatempfängern

: Schinstock CA, Cosio F, Cheungpasitporn W et al. The Value of Protocol Biopsies to Identify Patients with De Novo Donor Specific Antibody at High Risk for Allograft Loss. Am J Transplant 2017; 17 (6): 1574-1584.

Das Auftreten von dnDSA (de novo donor specific antibodies) ist mit antikörpervermittelten Rejektionen (AMR) und Allograftverlust assoziiert. Die dnDSA-assoziierten histologischen Befunde im Transplantat sind nicht geklärt. In der Studie wurde retrospektiv anhand von Kontrollbiopsien die Histologie von dnDSA-positiven Nieren untersucht. Während eines Follow-up von 4,2±1,9 Jahren betrug die dnDSA-Inzidenz 7% (54/771). Patienten mit dnDSA wiesen ein schlechteres Transplantatüberleben auf als ohne dnDSA (87% versus 97%; p<0,01). Von 94% der Patienten lagen Biopsien vor (im Mittel drei pro Patient). Beim Auftreten der dnDSA hatten 25% der Patienten eine AMR, ein Jahr später 52,9%. Am häufigsten kam es zum Organverlust, wenn gleichzeitig Antikörper der Klasse I und II vorlagen. Je höher die Gesamt-MFI (Mean Fluorescence Intensity), desto größer war die AMR-Inzidenz.

Zusammenfassend könnten Patienten mit dnDSA ohne AMR von einer Kontrollbiopsie nach einem Jahr profitieren, da sich in dieser Zeit oft unbemerkt noch eine AMR entwickelt. Darüber hinaus scheinen die dnDSA-Klasse und die initiale Gesamt-MFI von prognostischer Bedeutung zu sein.

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