Mortalitätsrate bei Patienten unter Nierenersatztherapie: Noch immer schlecht, aber seit 1970 halbiert!

: Storey BC, Staplin N, Harper CH et al. Declining comorbidity-adjusted mortality rates in English patients receiving maintenance renal replacement therapy. Kidney Int 2018; 93 (5): 1165-74

Die Mortalität von Patienten, die einer Nierenersatztherapie (RRT) bedürfen, ist exzessiv erhöht und liegt noch immer ein Vielfaches höher als die von gleichaltrigen Nierengesunden. Die vorliegende Studie kam dennoch zu einem positiven Ergebnis: Im Verhältnis ist die 3-Jahres-Mortalitätsrate dieser Patienten weit stärker gesunken als die der nierengesunden Kontrollen. Untersucht wurden zwei große RRT-Kohorten (insgesamt 45.000 Patienten) und Krankenhauskohorten (5,3 Millionen Patienten). Die Mortalitätsraten wurden in beiden Populationen berechnet, adjustiert nach Alter, Geschlecht und Komorbiditätsstruktur. Letztere hat sich insbesondere in der RRT-Population über die Jahre stark verändert: Das Alter zu Beginn der RRT betrug 1970-1990 median 49 Jahre und 2006-2008 bereits 61 Jahre. Die Prävalenz von vaskulären Erkrankungen war von 10% auf 25,2% und die von Diabetes mellitus von 6,7% auf 33,9% gestiegen. Nach Berücksichtigung dieser Faktoren, muss festgehalten werden, dass die 3-Jahres-Mortalität der RRT-Patienten zwischen 1970 und 2011 um gut die Hälfte (51%) zurückgegangen ist. In der Allgemeinbevölkerung konnte lediglich ein 34%ger Rückgang beobachtet werden. Das spricht für eine hohe Qualität der nephrologischen Versorgung.

 

Zurück