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Es ist nicht abschließend geklärt, ob das Outcome kardiochirurgischer Patienten durch restriktive bzw. liberale Transfusionsstrategien beeinflusst wird. In der multizentrischen, open-label Noninferiority-Studie wurden 5.243 Patienten vor ihrer Herzoperation randomisiert. Sie hatten einen EuroSCORE (European System for Cardiac Operative Risk Evaluation) von ≥6 (auf einer Skala mit einem von 0 bis 47 ansteigenden postoperativen Mortalitätsrisiko). Ab dem Beginn der Anästhesie wurden in der einen Gruppe Erythrozytenkonzentrate erst ab einem Hb <7,5 g/dl [≈ 4,7 mmol/l] verabreicht, in der anderen wurde (im OP und auf der Intensivstation) bereits bei einem Hb <9,5 g/dl [5,9 mmol/l] transfundiert – auf Normalstation ab <8,5 g/dl [≈ 5,3 mmol/l]. Primärer Endpunkt war die Kombination von „Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall und neuaufgetretenem dialysepflichtigen Nierenversagen zum Entlassungszeitpunkt bzw. Tag 28“. Im Ergebnis wurden in der Gruppe mit liberalem Grenzwert 72,6% der Patienten transfundiert, bei restriktivem Grenzwert nur 52,3% (OR 0,41). In der Gruppe mit restriktivem Vorgehen erreichten 11,4% der Patienten den primären Endpunkt – gegenüber 12,5% bei liberalem Regime (absolute Risikodifferenz 1,11 Prozentpunkte; p<0,001 für Nichtunterlegenheit). Bei restriktiver Strategie betrug die Mortalität 3%, bei liberaler 3,6%.
Zusammenfassend war ein restriktives Transfusionsregime in der Herzchirurgie gegenüber dem liberalen Vorgehen hinsichtlich des klinischen Outcomes nicht unterlegen.
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