Schilddrüsenfunktion bei CKD

: Schultheiss UT, Daya N, Grams ME et al. Thyroid function, reduced kidney function and incident chronic kidney disease in a community-based population: the Atherosclerosis Risk in Communities study. NDT 2017; 32(11): 1874-81

Es besteht ein Zusammenhang zwischen Störungen in der hypothalamisch-hypophysären Achse und der Nierenfunktion; die vorliegende Studie untersuchte daher die Assoziation und Bedeutung der Schilddrüsenfunktion für die Entwicklung einer CKD. 
Bei 12.785 Teilnehmern der prospektiven ARIC-Studie (Atherosclerosis Risk in Communities) wurden TSH, FT4, T3 und TPO-Antikörper bestimmt und gemeinsam mit einer klinischen Einteilung der Schilddrüsenfunktion (Euthyreose, subklinische und symptomatische Hypo- bzw. Hyperthyreose) hinsichtlich der Assoziation mit einer eingeschränkten Nierenfunktion (eGFR<60 ml/min/1,73 m2) evaluiert. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 19,6 Jahre.
Es zeigte sich eine starke unabhängige Assoziation von erhöhten TSH- und FT4- sowie erniedrigten T3-Spiegeln mit einer verminderten eGFR zu Studienbeginn. Eine klinische Hypo- bzw. Hyperthyreose ging ebenfalls mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Nierenfunktionseinschränkung einher (statistisch aber nicht signifikant). In adjustierten Analysen waren jedoch keine der Schilddrüsenparameter oder klinischen Diagnosen mit der Neuentstehung einer CKD assoziiert.
Zusammenfassend waren auffällige Laborwerte (TSH, FT4, T3) im Studienquerschnitt mit einer schlechteren Nierenfunktion assoziiert, nicht jedoch mit der CKD-Inzidenz, so dass ein kausaler Zusammenhang nicht wahrscheinlich ist – jedoch scheint ein Schilddrüsen-Screening bei CKD-Patienten sinnvoll zu sein, da sie häufiger pathologische Werte aufwiesen.

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