Vitamin-D-Supplementation, Malignomrisiko und kardiovaskuläre Morbidität

: Manson JE, Cook NR, Lee IM et al.; VITAL Research Group. Vitamin D Supplements and Prevention of Cancer and Cardiovascular Disease. N Engl J Med 2019; 380(1): 33-44

Ob eine Vitamin-D-Supplementation das Malignomrisiko und die kardiovaskuläre Morbidität senkt, ist nicht abschließend geklärt. Die u.s.-amerikanische Studie untersuchte daher randomisiert, placebokontrolliert im 2x2 faktoriellen Design den Effekt einer täglichen Gabe von 2000 IU Cholecalciferol und Omega-3-Fettsäuren (1 g/d) bei Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren. Die vorliegend Arbeit wertete nur die Ergebnisse für Vitamin D aus. Primäre Endpunkte waren jede invasive Krebserkrankung und schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse (Kombination von Myokardinfarkt, Schlaganfall und genereller kardiovaskulärer Mortalität). Sekundär wurden die Tumorerkrankungen organbezogenen erfasst sowie die Krebsmortalität und sonstige kardiovaskuläre Ereignisse. 25.871 Teilnehmer wurden randomisiert (davon 5.106 Afroamerikaner).

Während des medianen Follow-up von 5,3 Jahren wurde bei 1.617 Teilnehmern ein Malignom diagnostiziert: 793 in der Vitamin-D-Gruppe und 824 in Placebogruppe (HR 0,96; p=0,47). Kardiovaskuläre Ereignisse erlitten 805 Teilnehmer: 396 in der Vitamin-D-Gruppe und 409 in Placebogruppe (HR 0,97; p=0,69). Die Gesamtmortalität (n=978) war in den Gruppen nicht unterschiedlich (HR 0,99). Für die Tumormortalität im Einzelnen gab es in der Vitamin-D-Gruppen keine einheitlichen Ergebnisse: Gesamtkrebsmortalität HR 0,83; für Brustkrebs HR 1,02; für Prostatakrebs HR 0,88; für Kolorektalkarzinom HR 1,09. Ähnlich enttäuschend war es hinsichtlich der kardiovaskulären Mortalität (HR 1,11), der Kombination kardiovaskuläre Ereignisse/koronare Revaskularisierung (HR 0,96); Myokardinfarkt (HR 0,96) und Apoplex (HR 0,95). Die Vitamin-D-Supplemente wurden gut vertragen, es zeigten sich weder signifikante Hyperkalcämien noch andere Nebenwirkungen

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